30.09.2024, 19 Uhr
Wohnen ist ein persönliches Thema:
Wieviel Platz brauchen wir? Möchten wir mit anderen zusammenwohnen? Wie können wir Räume mit anderen teilen? Können und sollten wir Räume multifunktional nutzen? Solche Fragen spricht Daniel Fuhrhop in seinem Vortrag „Einfach anders wohnen: Fläche sparen mit dem unsichtbaren Wohnraum“ an und präsentiert dazu die Neuauflage des Ratgebers „Einfach anders wohnen".
Wohnen ist ein hoch politisches Thema:
Wie kann angesichts des Wohnungsmangels in vielen Städten neuer Raum entstehen? Der Neubau schafft es nicht – aber wer Platz spart oder Räume zu teilen bereit ist, macht Wohnraum frei für andere. In Wohnprojekten ist es vielen möglich, durch Gemeinschaftsflächen den privaten Raum zu reduzieren. Auch der „unsichtbare Wohnraum“, ungenutzte ehemalige Kinderzimmer und Einliegerwohnungen, kann zurückerobert werden und neues Zusammenwohnen initiieren. Diese Zimmer neu zu nutzen ist vor allem im Eigentum, aber bisher auch in Wohnprojekten eine eher persönliche Frage und beruht auf Freiwilligkeit; die Politik könnte dies fördern und soziale Programme initiieren. Damit ließen sich aus dem unsichtbaren Wohnraum 100.000 Wohnungen im Jahr mobilisieren, ein Drittel des bisherigen Neubaus.
Dr. Daniel Fuhrhop stellt die Ergebnisse seiner Forschung vor. Anschließend ist Raum für Diskussion.
Eine Veranstaltung von Machbarschaft Petershof eV, NWiA eV (Neues Wohnen im Alter) und Mitstadtzentrale Köln.
Bitte beachten: Der Petershof ist ein autofreier Hof. Ihr könnt mit dem Fahrrad kommen und das Rad auf dem Hof abstellen. Die Haltestelle "Alter Militärring" der Linie 1 liegt 8 Minuten fußläufig vom Petershof. Mobilitätseingeschränkte Personen können mit dem Auto kommen, es gibt eine Haltemöglichkeit vor dem Hof (kein Parken). Parkplätze für Park + Ride finden sich im nahegelegenen Parkhaus auf der Aachener Straße 1003.
30.09.2024, 19 Uhr
Wohnen ist ein persönliches Thema:
Wieviel Platz brauchen wir? Möchten wir mit anderen zusammenwohnen? Wie können wir Räume mit anderen teilen? Können und sollten wir Räume multifunktional nutzen? Solche Fragen spricht Daniel Fuhrhop in seinem Vortrag „Einfach anders wohnen: Fläche sparen mit dem unsichtbaren Wohnraum“ an und präsentiert dazu die Neuauflage des Ratgebers „Einfach anders wohnen".
Wohnen ist ein hoch politisches Thema:
Wie kann angesichts des Wohnungsmangels in vielen Städten neuer Raum entstehen? Der Neubau schafft es nicht – aber wer Platz spart oder Räume zu teilen bereit ist, macht Wohnraum frei für andere. In Wohnprojekten ist es vielen möglich, durch Gemeinschaftsflächen den privaten Raum zu reduzieren. Auch der „unsichtbare Wohnraum“, ungenutzte ehemalige Kinderzimmer und Einliegerwohnungen, kann zurückerobert werden und neues Zusammenwohnen initiieren. Diese Zimmer neu zu nutzen ist vor allem im Eigentum, aber bisher auch in Wohnprojekten eine eher persönliche Frage und beruht auf Freiwilligkeit; die Politik könnte dies fördern und soziale Programme initiieren. Damit ließen sich aus dem unsichtbaren Wohnraum 100.000 Wohnungen im Jahr mobilisieren, ein Drittel des bisherigen Neubaus.
Dr. Daniel Fuhrhop stellt die Ergebnisse seiner Forschung vor. Anschließend ist Raum für Diskussion.
Eine Veranstaltung von Machbarschaft Petershof eV, NWiA eV (Neues Wohnen im Alter) und Mitstadtzentrale Köln.
Bitte beachten: Der Petershof ist ein autofreier Hof. Ihr könnt mit dem Fahrrad kommen und das Rad auf dem Hof abstellen. Die Haltestelle "Alter Militärring" der Linie 1 liegt 8 Minuten fußläufig vom Petershof. Mobilitätseingeschränkte Personen können mit dem Auto kommen, es gibt eine Haltemöglichkeit vor dem Hof (kein Parken). Parkplätze für Park + Ride finden sich im nahegelegenen Parkhaus auf der Aachener Straße 1003.
Der Klimawandel wird vor Köln nicht Halt machen und der Bausektor ist einer der größten Verursacher von Treibhausgasen. Sanierung statt Abriss ist hier der erste wichtige Schritt, den wir im Petershof gehen. So verhindern wir die Entstehung von grauer Energie und passen den Hof gleichzeitig an ein verändertes Klima an:
Wir schützen das Klima durch den Erhalt der alten Substanz, eine ökologische Dämmung, Photovoltaikanlagen und eine Wärmepumpe. Mit einer Grauwasseranlage, der Entsiegelung von Flächen, sowie der Pflege und dem Erhalt der bestehende Bäume tragen wir zu weniger Wasserverbrauch, Artenschutz und verbessertem Mikroklima in der Stadt bei. Denn für uns schließen sich Klimaschutz und Denkmalschutz nicht gegenseitig aus.
Wir haben die Verantwortung für das Gelände und die Gebäude für mindestens 99 Jahre übernommen. Durch zukunftsweisende und innovative Lösungen werden wir dieser Verantwortung gerecht: Für eine klimagerechte Stadt von morgen müssen wir heute die Weichen stellen.
Doch viele dieser ökologische Lösungen sind immer noch teuer und aufwendig. Klimaschutz muss praktisch werden!
Wir stehen am Anfang von klimatischen, sozialen und politischen Krisen, die sich gegenseitig verschärfen und eine wirkliche Antwort aus Politik und Gesellschaft lässt auf sich warten. Darauf wollen wir reagieren:
Für Veränderung auf gesellschaftlicher Ebene braucht es selbstverwaltete Begegnungsorte, die für alle zugänglich sind und an denen solidarische Praxis entwickelt und gelebt wird.
Gemeinsam wollen wir in unserem soziokulturellen Zentrum Ideen für ein Zusammenleben in Nachbarschaft und Gesellschaft entwickeln, um den großen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte zu begegnen.
Ein Ort zum Experimentieren und Ausprobieren, ein Begegnungsort, ein Versuchsraum für ein solidarisches Miteinander, Freiraum für Kunst und Kultur, ein Platz für praktisches Arbeiten.
Der Petershof ist ein geschichtsträchtiger Ort: Ende des 19. Jahrhunderts erbaut, ist er heute einer der ältesten noch vorhandenen Vierkanthöfe in Köln. Über die Jahre ist er durch verschiedene Besitze gegangen und wurde somit zu einem bedeutenden Ort der Kölner Stadtgeschichte.
Zunächst wurde er als Gutshof benutzt, was sich heute noch an seiner unverwechselbaren architektonischen Gestalt erkennen lässt. Während der NS-Zeit nutzte eine Reiterstaffel der Hitlerjugend den Hof und zeitweise waren dort Zwangsarbeiter*innen untergebracht - der Petershof soll heute also auch ein Mahnmal der Vergangenheit sein.
Seit den 50er Jahren war in einem Teil des Hofes die Schlosserei des Kölner Grünflächenamtes untergebracht, während das ehemalige “Herrenhaus” lange Jahre als Kita diente. Viele Nachbar*innen aus Müngersdorf erinnern sich noch heute an ihre Kindergartenzeit im Petershof und sind dem Ort dadurch verbunden. Nicht nur die verschiedenen Nutzungen, sondern auch seine äußere Gestalt prägt bis heute: Rostrotes Klinkergebäude, alte Gemäuer, riesige Bäume - vieles davon unter Denkmalschutz. Ein dreifaches Denkmal: Natur-, Boden- und Baudenkmal!
Wohnen ist ein elementarer Bestandteil des Lebens und nachbarschaftliche Verbundenheit ist das Gegenstück zu gesellschaftlicher Spaltung. Unsere Genossenschaft erschafft im Petershof einen Ort, in dem über 30 Menschen aller Altersstufen und Lebenssituationen ihren Alltag gemeinsam bestreiten können. Wir richten verschiedene Wohnformen mit großzügigen Gemeinschaftsflächen ein: So können Menschen in Clustern, WGs, Familien- und Einzelwohnungen leben und den Ort mitgestalten. Häufig ist gemeinschaftlicher Wohnraum jedoch nicht für alle Menschen zugänglich und auch Genossenschaften fordern oft hohe Investitionseinlagen von ihren Bewohner*innen: Wer in einer Genossenschaftswohnung einziehen möchte, muss pro Quadratmeter eine bestimmte Zahl an nutzungsbezogenen Genossenschaftsanteilen zeichnen.
Wir wollen gemeinschaftliches Wohnen im Petershof unabhängig vom Geldbeutel ermöglichen. 30% der Wohnungen werden WBS-gefördert sein. Dazu richten wir einen Solidarfonds ein, über den die nutzungsbezogenen Anteile für Menschen mit weniger Geld übernommen werden können. Außerdem halten wir drei Wohneinheiten für Menschen frei, die auf dem Kölner Wohnungsmarkt diskriminiert werden.